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Die häufigsten Fragen und meine Antworten dazu: 

 


Welches ist das beste Alter, in dem mein Kind mit einem Instrument beginnen kann?

Das beste Alter, um mit Instrumentalunterricht anzufangen, liegt bei etwa sieben bis acht Jahren. Die Kinder sollten sich bereits an den Schulalltag mit seinen Anforderungen gewöhnt haben, sie sollten ein gewisses Maß an Konzentrationsfähigkeit aufbringen und in Grundzügen lesen und schreiben können. In diesem Alter äußern sie auch meist den Wunsch, ein bestimmtes Instrument erlernen zu wollen.

Zudem ist die musikalische Früherziehung eine hervorragende Voraussetzung für den instrumentalen Anfangsunterricht. In spielerischer Form lernen Kinder hier in einer Gruppe mit Gleichaltrigen ihre Musikalität kennen. Sie entwickeln ein Gefühl für Rhythmus, lernen ihre Stimme und verschiedene Musikinstrumente kennen. Vor allem erleben sie, dass Musik ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt und ermöglicht, ohne Worte Gefühle auszudrücken.


Macht es denn überhaupt Sinn als Erwachsener noch ein Instrument zu erlernen?

Auf jeden Fall - ja! Es gibt etliche Erwachsene, die beschlossen haben, sich einen alten Kindheitstraum zu erfüllen, und anfangen ein Instrument zu lernen. Musizieren regt den Intellekt und die Psyche an, macht kreativ und dient der Entspannung. Voraussetzung ist, neben der Freude an der Musik vor allem aber, dass man als Erwachsener Geduld mit sich selbst hat und offen für neues ist. Oft ist es ein Problem, dass man als Erwachsener natürlich weiß, wie Chopin, von einem berühmten Pianisten auf einer CD klingt. Aber man sollte sich darüber klar werden, dass man nicht direkt mit Chopin beginnen oder nach 3 Monaten bereits meisterhaft Klavier spielen kann. Es dauert seine Zeit (ich spreche hier von Jahren), bis sich die Feinmotorik der Hände entwickelt und die Klangvorstellung auf die Finger überträgt. Falscher Ehrgeiz und zu hohe Ziele wirken schnell demotivierend. Chopin Etüden oder große Beethoven Sonaten werden in der Regel außer Reichweite bleiben, aber die Auswahl an Musikliteratur, die der Musikliebhaber auch auf niedrigerem Niveau bewältigen kann, bleibt immer noch groß genug, um über Jahre gefordert zu sein.


Notenlesen und Musiktheorie – wozu?

Wenn man Musikstücke spielen möchte, ohne ständig auf Hilfe von außen angewiesen zu sein, kommt man um das Notenlesen nicht herum. Noten sind eine Sprache, die weltweit unter Musikern verstanden wird. Dabei ist Notenlesen nicht mal große Kunst und wenn man durchschaut hat, nach welchen Regeln das System funktioniert und wie in einer Sprache, die nötigen „Vokabeln“ auswendig lernt, kann man sich schnell zurechtfinden. 

Der mittelalterliche Musiktheoretiker Guido von Arezzo unterschied zwischen „musices“ und „cantores“. „Cantores“ waren nach seiner Auffasssung diejenigen, die musizierten, aber nicht recht wussten, was sie taten. Hingegen kannten die „musices“ sich auch in der Theorie aus und verstanden, was sie da spielten. Mir als Musikpädagogin ist es wichtig, dass meine Schüler zu den so genannten „musices“ gehören, also zu denen, die wissen, wie die Musik aufgebaut ist, mit der sie sich beschäftigen. Denn Musiktheorie ist genau dann eine spannende Angelegenheit, wenn sie einen unmittelbaren Bogen zur Musizierpraxis schlägt. Wer melodische Strukturen erkennt und harmonische Zusammenhänge durchschaut, kann ein Musikstück leichter einstudieren. Wer improvisiert oder Lieder begleiten will, kommt an den Grundbegriffen der Harmonielehre kaum vorbei. Wer wissen will, warum Bach anders gespielt werden muss als Mozart oder Schumann, muss sich auch ein wenig mit Musikgeschichte beschäftigen.


Geben Sie auch Gruppenunterricht?

Meiner Meinung nach ist Einzelunterricht die ideale Form, um ein Instrument zu erlernen, da ich meinen Unterricht auf das Lerntempo des Schülers zuschneiden kann. Denn selten lernen alle Kinder einer Gruppe gleich schnell und so muss man oft zu viel Energie aufbringen, um schnell lernenden Schüler nicht zu langweilen und die langsameren nicht zu überfordern. Erfahrungsgemäß lernen die meisten Schüler in einer Gruppe wesentlich langsamer, als im Einzelunterricht. Sinnvoll halte ich Gruppenunterricht nur als projektgebundenes Arbeiten. Also dann, wenn es darum geht, z.B. ein Stück vierhändig einzustudieren, ein gemeinschaftliches Konzertprogramm zu erarbeiten oder um Prüfungsängste und Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Dann ist Gruppenunterricht eine durchaus sinnvolle Form des Lernens. Für Oboisten kommt das Orchesterspiel hinzu, wo man regelmäßig zusammen musizieren und die erworbenen Fertigkeiten auf seinem Instrument anwenden kann, was ich für die natürlichste und beste Form des „Gruppenunterrichts“ halte.

Das Instrument


Muss ich gleich eine Oboe kaufen?

Nein. Ein funktionierendes Instrument kann gegen eine Gebühr (ca. 13 € pro Monat) bei der Musikschule oder über mich ausgeliehen werden. Diese Instrumente sind für den Anfängerunterricht gedacht, bis die Entscheidung gefallen ist, ob man dauerhaft bei der Oboe bleiben will.
 
Die Preise für eine Oboe

Für eine gute, neue Schüleroboe muss man etwa 2500 € bis 3000 € rechnen. Sie mögen jetzt vielleicht erschrocken sein, aber diese Instrumente werden in größten Teilen in Handarbeit und aus hochwertigen Materialien hergestellt. Eine gute Oboe hat etwa eine Lebensdauer von 20 – 30 Jahren. Ich rate davon ab, über Ebay oder ähnliche Internetauktionen, scheinbar billige Instrumente, die man vorher nicht ausprobiert hat, auf gut Glück zu kaufen. Dies kommt nicht selten teuer zu stehen, da man auf einem Foto nicht wirklich erkennen kann, ob ein Instrument qualitativ auch das hergibt, was in der Beschreibung steht. Wenn sie eine Beratung brauchen, helfe ich Ihnen gerne weiter.


Kann ich/mein Kind nicht erst mal auf dem alten Erbklavier aus dem Keller oder auf einem Keyboard spielen?

Ein guter Pianist wird wohl auf einem schlechten Instrument auch noch halbwegs respektabel spielen können (obwohl die meisten Pianisten sich zu Recht weigern, auf einem solchen Instrument zu spielen). Um wie viel mehr ist der Laie auf ein gutes Instrument angewiesen, um erfolgreich zu sein! Denn auf einem hochwertigen Instrument erlernt man das Klavier spielen leichter als auf einer verstimmten, klapprigen Drahtkommode. Das Klangempfinden wird feiner ausgebildet, weil der Spieler deutlicher die Wechselwirkung zwischen Armgewicht, Fingerarbeit und Klangbalance erfährt. Zudem üben diejenigen meiner Schüler, denen nur ein halb kaputtes und verstimmtes Instrument zur Verfügung steht, wesentlich weniger, lustloser und hören mit dem Klavierspiel schneller wieder auf.
Bedenken Sie auch wie viel Sie für guten Unterricht ausgeben. Was macht es für einen Sinn, wenn Sie kein vernünftiges Instrument haben, auf dem Sie üben können?

Die Frage "Neu oder gebraucht?" lässt sich nicht generell beantworten. Es gibt gebrauchte Instrumente, die mehrere Jahrzehnte alt und dennoch in tadellosem Zustand sind. Wer sich nicht zutraut, die Qualität eines Klaviers zu beurteilen – besonders auch beim Kauf eines gebrauchten Instruments – sollte einen versierten Klavierbauer zu Rate ziehen. Entsprechende Infos können Sie über mich bekommen.
 
Wie teuer ist ein gutes Klavier?

Für ein hochwertiges fabrikneues Klavier muss man  etwa 3.000 € -  6.000 € ausgeben. So eine Anschaffung ist etwas für das ganze Leben. Wer sich nicht sicher ist, wie lange die Leidenschaft für das Klavierspiel anhält, für den bietet der Klavierhandel den "Mietkauf" an. Man zahlt einen monatlichen Mietpreis von 30 € bis 60 €. Nach Ablauf von ca. 12 Monaten muss man sich dann entscheiden, ob man das Instrument behalten oder zurückgeben will. Die Mietzahlungen werden dann auf den Preis angerechnet. Besonders beim Mietkauf sollten Sie in jedem Falle auf einem hochwertiges Instrument bestehen, (auch wenn der Klavierhändler vielleicht lieber einen nur schwer verkäuflichen Ladenhüter anbietet). Denn der Erfahrung nach zeigt sich, dass ein Klavier zwar transportabel ist, aber wenn es darum geht, ein schlechtes Instrument gegen ein besseres auszutauschen, scheut man doch schnell den Aufwand, die Transportkosten, den ganzen Zirkus, der damit verbunden ist. Also kaufen Sie lieber gleich ein vernünftiges Instrument, an dem man auch in 20 Jahren noch  Freude hat!

Warum nicht ein E-Piano oder ein preiswertes, pflegeleichtes Keyboard?

Die hochwertigeren E-Pianos haben zwar gewichtete Tasten, die ein Spielgefühl vermitteln, das der Klaviermechanik nahe kommt. Jedoch schlägt beim E-Piano kein Hammer gegen die Saite, sondern der Klavierklang wird elektronisch erzeugt. Die Klangwiedergabe erfolgt über Lautsprecher oder Kopfhörer. Die Tonqualität kann dabei nicht durch „Fingerspitzengefühl“ beeinflusst werden. Wer ernsthaft Klavier spielen will ist mit solch einem Instrument deshalb nicht wirklich gut bedient. Noch schlechter ist ein Keyboard. Der Klang ist in der Regel noch deutlich minderwertiger, die Tasten sind nicht selten wacklig und ohne eine gewichtete Mechanik. Mit Klavierspielen hat das in der Regel nicht mehr viel zu tun.


Warum kann ich mir die Notenbücher nicht einfach kopieren – ist doch viel billiger.

Abgesehen davon, dass das Kopieren von Noten Gedankenraub ist, sind billige, knittrige und fliegende Blätter unschön und wenig animierend. Eine gute, moderne Anleitung für das Instrument ist unumgänglich für die Motivation Ihres Kindes und kein hinausgeworfenes Geld und bleibt über viele Jahre erhalten. Wie ihr Kind an Notenbücher kommen kann, so dass es für Sie nur zu einer geringen finanziellen Belastung wird, lesen Sie unter „Allgemeine Informationen".


Wie lange dauert es, bis ich Oboe/Klavier spielen kann?

Es gibt keinen genauen Zeitrahmen bis man ein Instrument „kann“. Auch ich als Lehrerin habe immer noch Möglichkeiten weiterzuüben und mich zu verbessern. Ein Instrument zu erlernen ist eine Ausbildung – eine Entwicklung, mit der man sich durchaus ein ganzes Leben lang beschäftigen kann. Hat sich ihr Kind für ein Instrument entschieden, sollte es mindestens zwei Jahre dabei bleiben. Warum, dass lesen Sie unter „Richtiges Üben“.


Was bringt mir das Musizieren überhaupt?

Der Zeitaufwand, die Anstrengung und nicht zuletzt die Kosten für Instrument und Unterricht sind hoch. Außerdem kann man schon für wenige hundert Euro einen CD-Player kaufen - samt der dazugehörigen CD’s. Die Aufnahmen werden höchstwahrscheinlich perfekter sein als alles, was man selbst auf dem Instrument je zuwege bringen wird. Warum also noch selber Musik machen? Und in Zeiten, da jede Tätigkeit einer Kosten-Nutzen-Rechnung unterzogen wird, muss sich auch ein Musiklehrer die Frage gefallen lassen, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein Instrument zu erlernen. Mal abgesehen davon, dass Musizieren ziemlich viel Spaß macht, gibt es auch ein paar echte Gründe., warum Musizieren wichtig ist In einer Langzeitstudie an sieben Berliner Grundschulen wurde nachgewiesen, dass eine aktive Beschäftigung mit Musik bei Kindern analytische und kombinatorische Fähigkeiten verbessert, die Konzentration und das Reaktionsvermögen schult, zu mehr Leistungsbereitschaft (auch in anderen Bereichen) führt, zu größerer Geschicklichkeit und besserer Feinmotorik beiträgt, die Kreativität steigert und nicht nur einen positiven Einfluss auf die Intelligenz sondern auch auf das Gefühlsleben und Sozialverhalten ausübt.

Literaturhinweis: H.G.Bastian. Kinder optimal fördern  mit Musik. Intelligenz, Sozialverhalten und gute Schulleistungen durch Musikerziehung. Atlantis/Schott 2001.

 


 

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